Die fast schon philosophische Frage Sparplan oder Einzelaktie? Was bringt etwas? Wann kann der Sparplan sinnvoller sein.
Der Sparplan als Allheilmittel?
Sparplan – Seit einigen Jahren bieten die gängigsten Online-Broker auch Aktien- und ETF-Sparpläne an. Diese Sparpläne ermöglichen es, dass nicht mehr 1,00 Anteile gekauft werden, sondern auch zum Beispiel 0,035 Anteile gekauft werden können. Dadurch ist es auch schon für Investoren mit kleinem Geldbeutel möglich monatliche Investitionen zu tätigen. Mit diesen kleinen Sparraten können Sie über einen entsprechenden Anlagehorizont sehr gute Ergebnisse erzielen.
Je nach Broker beginnen die Sparraten bei unterschiedlichen Einstiegsmöglichkeiten. Die meisten Broker bieten eine monatliche Mindestsparrate von 25 € an.
Kosten
Ein Vorteil ist die geringe Kostenbelastung. Diese Kostenbelastung kann geringer sein, als bei einer Einmalanlage. Als Beispiel, bei manchen Brokern liegen die Ordergebühren bei Mindestens 10 €. Damit sich diese Summe lohnt, muss ein gewisser Betrag angelegt werden. Durch den Sparplan können die Kosten bei geringen Beträgen oder Anlagebeträgen gesenkt werden.
Zudem sollte man beachten, dass einige Broker auch Aktions-Sparpläne teilweise kostenlos anbieten. Häufig mit inbegriffen sind die bekannten ETF von Comstage oder iShares, dem Marktführer.
Market-Timing
Wenige Investoren haben ein Händchen dafür, dass sie kaufen, wenn der Kurs niedrig ist. Hierfür benötigt man viel Zeit, um diesen Aufwand zu stemmen. Selbst dann ist es nicht garantiert, dass Sie den richtigen Zeitpunkt erwischen. Durch einen Aktien-Sparplan sparen Sie sich diesen Aufwand. Sie prüfen ein Unternehmen einmal anhand der gängigsten Kennzahlen. Danach kaufen Sie das Unternehmen oder den ETF immer wieder.
Bei der Wahl, ob ETF oder Aktien im Sparplan, muss man sich selbst einschätzen. Kennt man sich mit der Materie aus und wo liegt die persönliche Risikoneigung. Die meisten behaupten, dass das Risiko bei ETF geringer ist und raten daher Anfängern diese Anlage. Ich bin bei dieser Herangehensweise eher skeptisch. Bei ETF handelt es sich auch nur um ein Finanzprodukt. Ein Grund für die Wahl des ETF kann aber die einfache und unkomplizierte Diversifikation sein.
Diversifikation!
Vor allem bei geringen Sparraten (unter 250 €) ist es aufgrund der Diversifikation günstiger mehrere ETF zu besparen. Ab 250 € können Sie den Fokus auf Einzelaktien legen. Ab diesem Zeitpunkt erhalten Sie mit 10 x 25 € eine ausreichende Diversifikation. Hierbei handelt es sich rein um eine Empfehlung, die Prüfung der optimalen Anlage muss jeder selbst prüfen.
Durch die richtige Kombination lassen sich perfekte Depots zusammenstellen. Diese können sowohl Dividenden-Aristokraten als auch Dividenden-ETF oder Growth-Aktien oder Growth-ETF enthalten. Mit der richtigen Strategie lassen so ziemlich schnell und effektiv die besten Renditen erzielen. Sie sollten aber immer bedenken, dass die Diversifikation immer zulasten der Rendite geht. Das heißt, aber einem bestimmten Grad der Diversifikation, sinkt die Rendite.
Gewohnheit!
Ein weiterer Vorteil ist es, dass man die Sparraten mit einer gewissen Gewohnheit akzeptieren kann. Anfangs scheinen die Sparraten auf ETF und Aktien meist recht hoch. Nach einer kurzen Zeit erkennt man meist, das mehr gespart werden kann oder man vergisst die ETF und Aktien komplett.
Cost-Average-Effekt
Der Cost-Average-Effekt ist in aller Munde, er wird als Wunderwaffe oder Marketinglüge enttarnt. Doch was ist der Cost-Average-Effekt?
Der Cost-Average-Effekt sagt aus, dass man durch Wiederholungen einen niedrigeren Durchschnittspreis erzielt. Das heißt, man kauft einmal mal zum Höchststand einmal zum Tiefstand, im Endeffekt liegt der Durchschnitt dazwischen. Wiederholt man das monatlich, vierteljährlich oder jährlich dann ergibt sich ein niedriger Durchschnittspreis. Man muss dementsprechend nicht mehr den richtigen Einstieg suchen, sondern es läuft voll automatisiert.
Anzumerken ist jedoch, dass der Effekt nur voll zum tragen kommt, wenn die Preise fallen. Das spricht aber gegen den Sinn einer Kapitalanlage. Aus diesem Grund kann dies vernachlässigt werden. Die Uni Mannheim hat zudem nachgewiesen, dass der Cost-Average-Effekt auch negativ wirken kann. Durch das gesunkene Risiko sinkt auch die Rendite gegenüber einem Einmal-Investment. Doch der Grundsatz gilt, mit Gewohnheit und einem langen Atem, verdient man mehr Geld!